Kartellamts-Chef: Internetlotto-Auflagen fördern Spielsucht nicht
Dec 10, 2006 4:01 PM
DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Kartellamtspräsident Ulf Böge hat Vorwürfe
zurückgewiesen, bundesländerübergreifendes Lottospiel im Internet fördere die
Spielsucht. 'Nur weil sich jemand aussuchen kann, ob er lieber bei der
Lottogesellschaft in Hessen der in Rheinland-Pfalz spielt, wird ihn das nicht
dazu bringen, plötzlich zehn Lottoscheine mehr auszufüllen', sagte Böge der
'Wirtschaftswoche'.
Das Kartellamt hatte den 16 deutschen Lottogesellschaften im November die
Auflage erteilt, ihre Internetangebote auch für Spieler aus anderen
Bundesländern zu öffnen. Kritiker warfen den Wettbewerbshütern daraufhin vor,
die Bemühungen im Kampf gegen die Spielsucht zu torpedieren.
'Wenn der Gesetzgeber eine wirkliche Gefahr sieht und etwas tun will, könnte
er die Angebote ganz vom Markt nehmen', erklärte Böge. Den Menschen
vorzuschreiben, sie dürften nur bei der Gesellschaft des Bundeslandes, in dem
sie leben, Lotto spielen, sei keine Suchtbekämpfung./gür/DP/zb
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